Somatic Experiencing (SE) ®

geht davon aus, dass die vom Körper bei traumatisch (d.h. überwältigend) erlebten Belastungen bereitgestellte Überlebensenergie häufig in chronischer Form physiologisch gebunden bleibt. Die daraus resultierende Störung der autonomen Regulation unseres Nervensystems zeigt sich oft erst Jahre später in Form verwirrender und beängstigender psychosomatischer Symptome, die sich unmittelbarer Beeinflussung durch unseren bewussten Willen (Ebene der „Kognition“) entziehen.

Dementsprechend zielt Somatic Experiencing nicht primär darauf ab, Symptome auf der Verhaltensebene zu verändern, sondern nähert sich über die gefühlte Körperwahrnehmung schrittweise der Realität der ursprünglich überwältigenden Situation an (Ebene der „Neurozeption“). Eigene Ressourcen werden erforscht und für eine „Neuverhandlung“ des Traumas genutzt. Dabei kommt es weniger auf eine genaue Erinnerung (Kognition) als auf das Vollenden der unterbrochenen (eingefrorenen oder erstarrten) neurophysiologischen Regulierung an. Unser Körper hat auch bei traumatischen Erfahrungen nur ein Ziel, uns gut durchs Leben zu bringen. Somatic Experiencing vertraut auf diese Kraft der Selbstregulation.